CARLO*

Nach Hans Carl von Carlowitz, dem Schöpfer des Gedankens der Nachhaltigkeit, dem Forstwirt und Oberberghauptmann des Erzgebirges, verantwortlich u.a. für die Holzversorgung in einer Zeit großer Energieknappheit. Der durch ganz Europa reiste und sich von Kollegen aus anderen europäischen Ländern zu seinen Beobachtungen inspirieren ließ, die er in dem Werk Sylvicultura Oeconomica (1713) niederschrieb:

„Wird derhalben die gröste Kunst / Wissenschafft / Fleiß / und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen /…daß es eine continuirliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberliche Sache ist / ohne welche das Land in seiner Essenz nicht bleiben mag.“ (Hans Carl von Carlowitz. Anleitung zur wilden Baum-Zucht, Sylvicultura Oeconomica )

Hans Carl von Carlowitz wirkte in Freiberg, in der Montanregion im sächsischen Erzgebirge, in der Nähe von Mittweida und Chemnitz gelegen. Von Carlowitz schrieb sein Buch Sylvicultura Oecomoic mit dem Untertitel „Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ in einer Zeit der Energiekrise. Die Erzgruben und Schmelzhütten des Erzgebirges (damals eines der größten Montanreviere Europas) mussten mit viel Holz als Energiequelle versorgt werden. Zudem trugen das Bevölkerungs- und Städtewachstum stark zur „Holznot“ bei. Ein geregelter Waldbau sowie Gesetze, Ökostandards oder Zertifizierungen zur Aufforstung existierten nicht. Von Carlowitz forderte, respektvoll und „pfleglich“ mit der Natur und ihren Rohstoffen umzugehen, und kritisierte den auf kurzfristigen Gewinn ausgelegten Raubbau der Wälder.

Siehe den Eintrag zu Hans Carl von Carlowitz bei Wikipedia
Siehe auch: Sächsische Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft (Hrsg.), Die Erfindung der Nachhaltigkeit. Oekom, München 2013